Automatisierte Prozesse ermöglichen kostenlosen Suchservice für unerlaubte Bildnutzung.
Copytrack erwartet im Startjahr bereits profitabel zu sein.
Milliardenfach werden täglich digitale Bilder im Internet hochgeladen und geteilt. Laut namhaften Bildportalen werden rund 85 Prozent hiervon weiter verwendet, ohne dass Lizenzgebühren an die Bildrechteinhaber gezahlt werden. Fotografen oder Bildagenturen entgehen so entscheidende Einnahmen von ebenfalls mehreren Milliarden Euro. Das Portal Copytrack verhilft Copyrightbesitzern weltweit zu ihrem Recht. Dabei setzt es auf ein Vorgehen, das für alle Beteiligten fair sein und seinen Nutzern zusätzlich neue Geschäftsbeziehungen ermöglichen will. Allein im Startjahr 2016 will das Unternehmen für seine Kunden mehr als eine Million Euro nachträglicher Lizenzzahlungen vermitteln.
Marcus Schmitt, Gründer und Geschäftsführer von Copytrack, ist überzeugt davon, dass der von ihm gebotene Service die Zukunft der nachträglichen Bildlizenzierung darstellt. Für 2016 erwartet der Unternehmer bereits mehr als profitabel zu sein. Das heute 20-köpfige Team soll sich verdoppeln. Sein Geschäftsmodell richtet sich beispielsweise an Fotografen, Verlage und Bildagenturen. Über die von seinem Berliner Team entwickelte Bilderkennungs-Technologie durchsucht Copytrack das gesamte Internet nach Weiternutzungen der Bilder seiner Kunden. Da die Suchfunktion vollautomatisiert erfolgt, kann sie dem Nutzer komplett kostenfrei zur Verfügung stehen. Werden widerrechtliche Nutzungen ausgemacht, steht es dem Kunden frei, eine Nachlizenzierung weltweit über Copytrack anzustoßen und deren Höhe zu bestimmen. Ausschließlich dann, wenn mittels Copytrack eine Nachlizenzierung erfolgt, erhält das Unternehmen 30 Prozent der erzielten Summe. 70 Prozent gehen an den Nutzer.
Marcus Schmitt
Denn sofern Missbrauchsfälle bislang überhaupt geklärt wurden, dann mittels scharf formulierter, juristischer Abmahnungsschreiben mitsamt hoher anwaltlicher Gebühren, was laut Schmitt gleich dreifach ein Problem darstelle: „Erstens kann man im Alleingang oder mit anwaltlicher Hilfe kaum Missbrauchsfälle auftun. Zweitens kann es sich nicht jeder Fotograf leisten, das Kostenrisiko einzugehen und einen Anwalt zu beauftragen“, ergänzt der Unternehmer. „Und drittens machen Unterlassungs- oder Zahlungsaufforderungen von Anwälten oder Inkassounternehmen häufig zukünftige Geschäftsbeziehungen zwischen Bildnutzer und -inhaber von vornherein unmöglich“, weiß Schmitt. Schließlich erfolge nicht jeder Missbrauch wissentlich oder aus bösem Willen. Wenn die Kunden es jedoch wünschen und anders keine Einigung zu Stande kommt, so übernimmt Copytrack auch das Kostenrisiko und geht in den Ländern vor Gericht, in denen die Rechtssituation ein solches Vorgehen sinnvoll macht.
Die Zuversicht zum Erfolg seines Unternehmens nimmt Schmitt jedoch nicht nur aus dem Konzept von Copytrack, sondern maßgeblich auch aus der Treffergenauigkeit der von seinem Team entwickelten Hochleistungssuche. Diese liegt bei 98 Prozent. Das hat sich bereits rumgesprochen, so dass der Gründer sicher ist, die Unternehmensziele für dieses Jahr zu erreichen.
© COPYTRACK | Andrea Feustel