Tipps: Geklaute Bilder finden im Internet
Täglich wird im Internet eine Vielzahl geklauter Bilder geteilt, weitergeleitet und ohne Erlaubnis von Dritten genutzt. Das Problem: Fotografen als Urheber wissen oftmals nicht genau, wo und in welchem Ausmaß dies geschieht. Doch es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie man geklaute Bilder im Internet nachverfolgen kann.
Im Folgenden erfahren Sie etwas über Tools wie die Google Bildersuche, wie Anbieter Ihnen dabei helfen Urheberrechtsverletzungen aufzudecken, wo diese stattfinden und welche Rechte und Möglichkeiten bestehen, um dafür entschädigt zu werden.
Inhaltsverzeichnis:
Welche Bilder und Videos werden geklaut?
Welche Bilder und Videos werden geklaut?
Ganz allgemein lässt sich sagen, dass Bilder und Videos mit einer hohen Qualität gerne geklaut bzw. unrechtmäßig vervielfältigt werden. Der Grund dafür ist ziemlich einleuchtend: Qualitativ hochwertige Bilder und Videos sorgen in Onlineshops z.B. dafür, dass sich die Verkaufschancen eines Produktes deutlich erhöhen.
Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook oder Youtube sind Bilder und Videos die Basis für positive Reaktionen, Kommentare sowie eine höhere Reichweite. Der Aufwand für die Verwendung eines fremden Bildes ist mit einem einfachen Copy & Paste außerdem verschwindend gering. Trotzdem wird auf diese Weise gegen geltendes Urheberrecht verstoßen, was für erhebliche finanzielle Schäden bei Fotografen und Produzenten von Videos sorgt.
Hier findet Bilderklau häufig statt | Gründe für Bilderklau |
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Onlineshops | Bessere Verkaufschancen bei Bildern mit hoher Qualität |
Social Media (Facebook, Instagram, Twitter, etc.) | Reichweite, Kommentare und positive Reaktionen erhöhen sich bei ansprechenden Motiven |
Geringe Hürde (einfaches Copy & Paste) und falsche Vorstellung, dass Bilder die bei der Google Bildersuche gefunden werden, frei verwendet werden dürfen | |
Privater Bereich | Mangelndes Bewusstsein + konkurrierende Rechtsauffassungen: Urheberrecht vs. Recht am eigenen Bild |
Kein Lizenzerwerb für Bilder oder Videos
Der Irrtum bei vielen Bildern und Videos, die im Internet zugänglich sind, besteht darin, dass viele Nutzer meinen, dass sie diese frei nutzen können. Doch das gilt lediglich für lizenzfreie Bilder. Ansonsten dürfen Werke wie Fotos nur im Zuge eines Lizenzerwerbs verwendet werden. Mit einer Lizenz erhält man vom Urheber die Erlaubnis, dessen Bilder in einem abgesteckten Rahmen, z.B. auf der eigenen Homepage, nutzen zu dürfen.
Dafür wird der Urheber entsprechend finanziell entschädigt. Doch genau das passiert in der Realität in zahlreichen Fällen leider nicht. Aus Unwissenheit, Kalkül oder Bequemlichkeit nutzen viele User die Fotos, die sie über Google oder andere Bildersuchen finden und verbreiten diese weiter, ohne die benötigte Lizenz dafür zu erwerben oder den Urheber zumindest zu fragen.
Social Media Content (Instagram, Youtube etc.)
Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram, Youtube, Facebook und Co. findet Bilderklau besonders häufig statt. Ein Klick bzw. wenige Sekunden genügen, um Content zu kopieren und weiterzuverbreiten. Doch auch in sozialen Netzwerken sind Bilder, Texte und Videos urheberrechtlich geschützt, das gilt nicht nur für professionelle Fotografen.
Beim Urheberrecht wird nur bedingt nach Qualität unterschieden. Selbst ein namenloses Handybild wird durch das Urheberrechtsgesetz für 50 Jahre vor der unerlaubten Vervielfältigung geschützt.
Private Bilder und das Recht am eigenen Bild
Die Veröffentlichung und Verbreitung privater Bilder, auf welchen ein oder mehrere Menschen zu erkennen sind, werden durch das Recht am eigenen Bild abgedeckt. Das bedeutet, dass die Veröffentlichung von Fotos ohne Zustimmung vor dem Gesetz problematisch sein kann. Das Recht am eigenen Bild bezieht sich nämlich nicht auf den Urheber, sondern ist ein Persönlichkeitsrecht. Damit steht es in Konkurrenz zum Urheberrecht.
Es gibt Ausnahmen, bei denen für eine Weiterverbreitung nicht das Einverständnis der Abgebildeten vonnöten ist. Dazu zählen beispielsweise Bildnisse der Zeitgeschichte, Bilder auf denen die Personen lediglich Beiwerk darstellen oder öffentliche Veranstaltung. Damit soll Journalisten und Fotografen die Ausübung der Pressefreiheit ermöglicht werden.
So finden Sie geklaute Bilder im Internet
So finden Sie geklaute Bilder im Internet
Um geklaute Bilder im Internet zu finden und Urheberrechtsverletzungen aufzudecken, gibt es einige effektive Möglichkeiten. Ein kostenloses Tool bietet dabei Google mit seiner umgekehrten Bildersuche, mit der sich Fotografen einen ersten Eindruck verschaffen können, ob ihre Bilder auf fremden Seiten verwendet werden. Dabei findet Googles Suchmaschine gleiche und ähnliche Motive, zudem hilft teilweise auch die Gesichtserkennung dabei, Personen-Bilder zu identifizieren. In Europa ist dieses Vorgehen allerdings nicht so verbreitet, wie auf anderen Kontinenten.
All das nimmt jedoch viel Zeit in Anspruch und hilft vor allem im Einzelfall weiter. Wenn Sie jedoch in einem größeren Umfang erfahren wollen, wo Ihre Bilder im Internet verwendet werden, ist Copytrack deutlich effektiver. Mit einer spezialisierten Suchmaschine, die sogar stark veränderte und verfremdete Bilder identifiziert, liefert die Copytrack App viel genauere Ergebnisse als herkömmliche Suchmaschinen.
Umgekehrte Bildersuche bei Google
Sie wollen erfahren, ob eines Ihrer Bilder auf einer fremden Website genutzt wird? Auf dem Desktop-PC ist dies mit der umgekehrten Bildersuche von Google relativ einfach. Unter dem Link https://images.google.com/ müssen Sie entweder das Bild, das Sie überprüfen wollen, per Drag & Drop hineinziehen oder die komplette Bild-URL hineinkopieren. Bei Google Chrome erscheint zudem beim Rechtsklick auf ein beliebiges Bild die Funktion „Mit Google nach Bild suchen”. Die Rückwärts-Bildersuche zeigt Ihnen daraufhin Bilder, die Ihrem Werk ähneln oder sogar identisch sind.
Das funktioniert ebenfalls mit dem Smartphone, sowohl mit Android als auch per iPhone. Allerdings nur, wenn Sie die Google Chrome App nutzen und ein Bild nachverfolgen wollen, das bereits auf einer Website verwendet wird. Bei Fotos, die auf Ihrem Smartphone gespeichert sind, klicken Sie in der Bildersuche oben rechts in die Ecke auf das Symbol mit den drei Punkten. Dort lässt sich „Desktopwebsite” auswählen, das gewünschte Foto hochladen und wiederum von der umgekehrten Google Bildersuche kontrollieren.
Personen-Bilder mit Gesichtserkennung finden
Auch wenn Verfahren zur Gesichtserkennung inzwischen weit fortgeschritten sind, werden sie zumindest in Deutschland relativ selten verwendet, um Bilderklau bei Motiven mit realen Personen aufzudecken. Das hat unter anderem mit der hohen Priorität in puncto Datenschutz zu tun. Zwar gibt es z.B. Tools wie Picasa, das auf dem eigenen PC oder Smartphone Bilder von Personen identifiziert und eingruppiert. Um online entsprechende Bilder zu finden, sind diese Tools aber eher ungeeignet.
Auch Google Fotos besitzt die Gesichtserkennungs-Funktion. Diese ist in Deutschland in den Grundeinstellungen aber erst einmal deaktiviert. Ein Paradebeispiel, wie Gesichtserkennung funktionieren könnte, um Urheberrechtsverletzungen aufzudecken ist die chinesische Suchmaschine Baidu. Hier lassen sich Personenbilder hochladen und das System liefert daraufhin eine Liste von Bildern, basierend auf ähnlichen Gesichtsformen.
Copytrack App als professionelle Bildersuchmaschine
Die Copytrack App ist die perfekte Lösung, wenn es darum geht, eine Vielzahl von Bildern bezüglich möglicher Urheberrechtsverletzungen zu kontrollieren. Copytrack verwendet eine professionelle Bildersuchmaschine ähnlich der Google Rückwärtssuche, allerdings mit deutlich besser abgestimmten Features. Nach der Suche werden alle potenziellen Treffer in der App angezeigt (auch stark verfremdete Motive), woraufhin der Kunde eine Einschätzung trifft, in welchem Fall er eine unrechtmäßige Nutzung vermutet.
Darauf aufbauend bietet Copytrack Ihnen einen vollumfänglichen Service, mit dem Ziel, die Bilder nachlizenzieren zu lassen. Dazu zählt auch die Kontaktaufnahme mit dem Schädiger, um die geltenden Ansprüche zu erheben. Das Risiko für Sie als Fotografen ist dabei verschwindend gering, da Copytrack nur im Erfolgsfall eine kleine Provision erhält.
Rechte und Möglichkeiten bei Bilderklau
Rechte und Möglichkeiten bei Bilderklau
Bei einem entdeckten Bilderklau besitzt der Urheber dank des Urheberrechtsgesetzes einige Rechte und Möglichkeiten, um die weitere unrechtmäßige Verbreitung seines Werks im Internet zu unterbinden. Finanziell lohnt sich das vor allem durch den nach Paragraf 97, Absatz 2, entstandenen Schadensersatzanspruch, der durch die unerlaubte Bildnutzung entstanden ist.
Doch nicht nur aus finanzieller Sicht macht es Sinn, eine Urheberrechtsverletzung zu verfolgen: Sie erhalten außerdem in einem gewissen Maße die Kontrolle über die Verbreitung Ihrer Bilder zurück. Bedenken Sie auch, dass es nicht immer notwendig ist, mit Abmahnungen oder sogar mit dem Einschalten eines Anwalts zu reagieren, manchmal reicht eine persönliche Kontaktaufnahme. Denn nicht jede Urheberrechtsverletzung geschieht mit böser Absicht.
Rechte und Möglichkeiten | Maßnahmen bei Bilderklau |
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Persönliches Gespräch suchen | Schädiger kontaktieren und auf die unrechtmäßige Verwendung der Bilder hinweisen |
Namensnennung anbieten | Anbieten, dass der Verletzer die Bilder weiter verwenden darf, wenn Ihr Name als Urheber genannt wird. Um auch finanziell davon zu profitieren, sollten Sie die Verwendung entsprechen lizenzieren |
Abmahnung verfassen | Letzter außergerichtlicher Weg – diese können Urheber theoretisch sogar selbst verfassen. Damit einher geht ein Unterlassungsanspruch, der dem Verletzer untersagt, die Bilder in Zukunft weiterzuverwenden |
Anwalt einschalten | Führt die Abmahnung nicht zum gewünschten Erfolg, hat der Urheber die Möglichkeit, seine Ansprüche über eine einstweilige Verfügung oder in einem Gerichtsverfahren durchzusetzen. |
Copytrack nutzen | Copytrack verfolgt die unrechtmäßige Verwendung von Bildern im Internet und kümmert sich um die nachträgliche Lizenzierung. Der Vorteil: Urheber haben kein großes Risiko und werden finanziell entschädigt |
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